Pentimento
Carson McHone kündigt »Pentimento« an, das bei Merge Records erscheint. Auf ihrem ersten Album seit »Still Life« (2022) bewegt sich McHone an der Grenze ihrer musikalischen Vorstellungskraft und kanalisiert so unterschiedliche und überraschende Einflüsse wie Gitarrenrock, pastoralen Folk, Poesie, Feldaufnahmen, visuelle Kunst, Erinnerung, Familie und Landschaft zu ihrem bisher tiefgründigsten Werk. Das erste Stück von »Pentimento«, »Winter Breaking«, stellt die titelgebenden Spuren des Albums vor, die sich aus Vogelgezwitscher und gesprochenem Wort zusammensetzen, zusammen mit einem Video, das die Kunst und Arbeit der Keramikerin Alejandra Almuelle zeigt.
»Pentimento« ist ein kühnes und lohnendes Album. Es ist auch eine Abrechnung: Wie können Liebe und Schönheit in der Gegenwart von Brutalität existieren? Beunruhigend. Dissonant. Gegen ihren Schatten und mit ihre Spuren. Das ist es, was McHone und ihre Mitstreiter (zu denen Daniel Romano, Steve Lambke von den Constantines und andere gehören) auf »Pentimento« mit der Subtilität von Aquarellmalerei und dem Reichtum von Versen einfangen, mit Geisterstimmen und Kinderstimmen gleichermaßen. Jede Schicht ist ein Universum für sich und offenbart den Puls, der Carson McHones kreativen Antrieb belebt. Hier arrangiert und als Ganzes ausgedrückt, ist es ein Meisterwerk.