Chin up Buttercup
Schon die Vorabsingle »Siren Song« deutet an, dass Stelmanis ihren ätherischen Elektropop noch einmal neu erfunden hat - irgendwo zwischen ABBA und Ray of Light, zwischen den kosmischen Sehnsüchten der X-Files und den Mythen von Orpheus und den Sirenen. Eine Pop-Archäologie, die das Göttliche im Club sucht. »Siren Song«, gemeinsam mit dem Montréal-Produzenten Patrick Holland geschrieben, schwebt in einem trancehaften Schwebezustand: ein Flehen um Verbindung, das in funkelnden Synths und melancholischer Klarheit ertrinkt. Stelmanis' Stimme, kühl und erhaben wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit, scheint hier weniger Mensch als mythisches Wesen, ein Ruf aus einer anderen Sphäre, gefangen zwischen Beats und Bedeutung.
Austra feiert auf »Chin Up Buttercup« das Paradox: Herzschmerz als Party, Einsamkeit im Glitzer. »Sonically bright but also full of empty space«, schrieb Stereogum. Genau das ist Stelmanis' Kunst: Pop, der nach Erlösung sucht, aber die Tragödie nicht fürchtet. Im Frühjahr 2026 geht Austra mit dem Album auf Tour durch Nordamerika, Europa und Großbritannien. Es dürfte eine dieser Nächte werden, in denen Tanz und Transzendenz dasselbe bedeuten.