Light: On The South Side
In den Jahren 1975-77 erlebten die Nachtclubs im Süden Chicagos dunkle Zeiten. Die After-Hour-Routine mag auf dem Vormarsch gewesen sein, aber der Sound des urbanen Blues war auf dem Weg nach unten, wurde funkiger, schwerer und nahm ein Zeppelin-Echo von der britischen Rockszene auf, die ihre Speisekammer geplündert hatte.
Zum Glück kam die Erleuchtung durch einen schlaksigen Weißen, der mit einer Kamera und einem Stroboskoplicht von Club zu Club schlich. Der Chicagoer Fotograf Michael Abramson suchte allabendlich das Perv's House, Pepper's Hideout, The High Chaparral, The Patio Lounge und The Showcase Lounge auf, nicht um die Künstler auf der Bühne zu fotografieren, sondern um ein halbes Dutzend Aufnahmen zu machen, die ausschließlich das selten fotografierte Publikum zeigen.
»Light: On The South Side« versammelt mehr als 100 wunderschöne Schwarz-Weiß-Bilder von Abramson, mit denen Numero sein eigenes Licht auf eine weitere dunkle Ecke der musikalischen Vergangenheit wirft. Das 132-seitige gebundene Buch enthält nicht nur diese Fotos, sondern auch einen umfangreichen und farbenfrohen Ephemera-Teil sowie einen Essay des britischen Schriftstellers und Numero-Fans Nick Hornby. In einem wunderschönen Schuber mit der 12X12-Monographie ist das 2LP-Set Pepper's Jukebox untergebracht, eine Zusammenstellung von 17 Titeln des Chicago Blues im Wandel, wie er auf der Bühne und auf dem Wurlitzer zu hören ist.